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Interview

VR Pflegebranche: So sorgen Digitalisierung & VR für Fortschritt

Medifox Interview

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren viele Branchen revolutioniert und dauerhaft verändert. So gibt es auch im Bereich der Pflege immer mehr Einsatzmöglichkeiten von Technologien. Insbesondere die Virtual Reality bietet hierbei enorme Potenziale. Denn VR-Pflege-Anwendungen können nicht nur das Pflegepersonal dabei unterstützen, ihre Arbeit effektiver zu gestalten, sondern auch Patient:innen dabei helfen, sich besser zu fühlen und schneller zu genesen.

Wir hatten das Vergnügen mit Francesca Warnecke von Medifox DAN über deren innovative Softwarelösung für das Management von Pflege- und Sozialdienstleistungen zu sprechen. Die Software unterstützt Pflegeeinrichtungen bei der Planung, Dokumentation und Abrechnung von Pflegeleistungen und ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Verwaltung und Patienten. Dabei können die Patientendaten sicher und datenschutzkonform gespeichert und ausgewertet werden.

In unserem Interview werden wir uns genauer mit dem Thema Digitalisierung in der Pflege und den Möglichkeiten von VR-Anwendungen beschäftigen und beleuchten, wie diese Technologien die Pflege von morgen revolutionieren können.

Was macht MEDIFOX DAN so einzigartig in der Medizin und Pflegebranche?

FW: Hinter MEDIFOX DAN steckt ein Team aus innovativen Köpfen, das mit seiner langjährigen Branchenerfahrung und geballten Fachexpertise täglich daran arbeitet, professionelle Softwarelösungen für die ambulante und stationäre Pflege, Einrichtungen der Jugendhilfe sowie therapeutische Praxen in ganz Deutschland zu entwickeln. Zudem unterstützen wir pflegende Angehörige mit Weiterbildungsangeboten und dem Versand von Pflegehilfsmittelboxen.

Was als kleines Startup vor mehr als 25 Jahren begann, ist heute ein fest etabliertes Softwareunternehmen in der Gesundheits- und Pflegebranche. Unser Ziel ist es, Pflegekräfte bestmöglich in ihren täglichen Aufgaben zu entlasten und die Pflege so jeden Tag ein Stück besser zu machen. Seit November 2022 sind wir offiziell Teil der ResMed Unternehmensgruppe und haben damit einen starken Partner an unserer Seite, der diese Mission teilt und uns dabei unterstützt. 

Warum ist eine Software für ambulante und stationäre Pflege eine echte Hilfe?

FW: Die Pflege steht in allen Versorgungsbereichen häufig vor neuen Herausforderungen – sei es die

  • Umsetzung neuer gesetzlicher Grundlagen, wie z.B. die aktuellen Tariftreueregelungen,
  • die hohen Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Pflege,
  • Personalbemessungsgrenzen
  • oder der Fachkräftemangel

Hier kann und muss Software unterstützen, um die Arbeitsprozesse zu digitalisieren und zu vereinfachen. Ohne die Digitalisierung, z.B. in Form einer Software, können sich Einrichtungen auf dem hart umkämpften Markt nicht mehr behaupten.

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Wie bringt ihr Menschen digital zusammen? 

FW: Das erreichen wir mit dem täglichen Einsatz unserer Software im Pflege- bzw. Praxisalltag. Jedes Produkt bietet sämtliche Funktionen, um alle Bereiche eines ambulanten Pflegedienstes, einer stationären Einrichtung oder einer therapeutischen Praxis digital abzubilden und das mobil und flexibel über verschiedene Endgeräte.

Ein gutes Beispiel für die digitale Vernetzung mit MEDIFOX DAN ist unsere Anwendung MD Connect. Mit dem innovativen Online-Portal können ausgewählte Daten der jeweiligen Pflegesoftware MD Ambulant oder MD Stationär jederzeit abgerufen und in unterschiedlichen Portalen Mitarbeiter:innen, Ärtz:innen, Angehörigen oder Apotheken zur Verfügung gestellt werden. So können beispielsweis Mitarbeteiter:innen eines Pflegedienstes bequem von zuhause den eigenen Stundenzettel, Dienstpläne oder Urlaubsanträge einsehen und bearbeiten.

Ärzt:innen biet das Arztcockpit von MD Connect eine Übersicht über die Gesundheitsdaten ihrer Patient:innen. Angehörige erhalten über das Familienportal insbesondere in Zeiten von Corona und vermehrten Grippewellen wichtige Informationen zum Gesundheitszustand ihrer Familienmitglieder:innen und sind somit immer auf den aktuellen Stand. Zusätzlich besteht die Möglichkeit über Videoanrufe direkt Kontakt mit den Familienmitgliedern aufzunehmen.

In Folge 30 unserer Podcast PflegeFaktisch schildert einer unserer Kunden sehr eindrucksvoll, wie sie das Online-Portal MD Connect eingeführt haben und wie sich dadurch die Kommunikation unter allen beteiligten Gruppen im Pflegeprozess spürbar verbessert hat.

Wo siehst du aktuell die größten Herausforderungen bei der Einbindung digitaler Hilfe an deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?

FW: Eine der Herausforderungen ist mit Sicherheit die aktuelle Situation in den Einrichtungen. Auf der einen Seite fehlt Personal, um Digitalisierungsprojekte ein- und durchzuführen. Dafür benötigt es einfach Zeit und Personen, die hinter den Projekten stehen und diese zum Erfolg führen. Auf der anderen Seite fehlen entsprechende Schnittstellen, um die einzelnen Produkte sinnvoll in neue oder bereits bestehende Systemlandschaften zu integrieren.

Für mich sieht die Digitalisierungslandschaft derzeit wie folgt aus: Es gibt eine Vielzahl gute, digitale Produkte, die den pflegerischen Alltag wirklich unterstützen können. In erster Linie handelt es sich dabei allerdings um Einzelprodukte und Insellösungen, die kaum miteinander verbunden sind. Genau aus diesem Grund gibt es Schnittstellenprojekte wie z.B. von der gematik oder der Initiative Care for Innovation.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wie sieht die Pflege der Zukunft aus und welche Rolle spielen dabei Digitalisierungs­projekte?

FW: Für die Pflege der Zukunft wünsche ich mir eine gemeinsame, prozessoptimierte und vor allem selbstbestimmte Pflege. Der Gedanke an eine große Plattform kommt mir da in den Sinn – eine Plattform, auf der sich alle an einer Versorgung beteiligten Stakeholder austauschen können und auf der die entsprechenden Daten allen zur Verfügung stehen. Die Pflegebedürftigen oder die Angehörigen können sich darüber selbst die bestmögliche Versorgung zusammenstellen und in Interaktion mit den Beteiligten treten. Diesen Plattform- und Vernetzungsgedanken vertritt auch schon Cody®Care. Ich denke, das ist eine schöne Vorstellung einer zukünftigen qualitätsgesicherten Pflege und Versorgung.

Die Pflege 4.0 und die Digitalisierung ist dabei unausweichlich und dringend notwendig. Daher kann ich auch nur allen Einrichtungen in den Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens den Tipp geben, Digitalisierungsprojekte auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Jetzt ist die Zeit dafür und auch die Politik hat dies erkannt: Es gibt inzwischen zahlreiche Fördermöglichkeiten für Digitalisierungsprojekte in der Pflege. Unser MEDIFOX DAN Förderteam berät Interessierte gerne und unterstützt darüber hinaus auch in der Antragsstellung. Am besten ist das Team unter folgender E-Mail-Adresse zu erreichen: foerderprojekte@medifoxdan.de

Was meinst du mit Pflege 4.0?

FW: Das ist eine spannende Frage. Wenn man Pflege 4.0 in Google eingibt, dann erscheinen 6.730.000 Treffer in 29 Sekunden. Die meisten Schlagworte sind dabei

  • Digitalisierung und Technisierung der Pflege,
  • Robotik,
  • Künstliche Intelligenz (KI),
  • Entlastung der Pflegekräfte,
  • digitale Zukunft der Pflege,
  • aber auch Datensicherheit
  • und ethische Bedenken.

Ich persönlich denke, Pflege 4.0 ist ein Überbegriff, welcher ein neues Zeitalter der Pflege einläutet. Es wird Zeit, sich differenziert mit den einzelnen Schlagworten bzw. Themenbereichen auseinanderzusetzen, die sich dahinter verbergen, und zu schauen, wie sich eine zukunftsorientierte, prozessoptimierte, digitalisierte und qualitätsgesicherte Pflegeversorgung in den unterschiedlichen Settings aufbauen lässt.

Übrigens setzen Unternehmen wie Pharmaexperte Boehringer Ingelheim bereits auf Virtual Reality Training bei der Schulung ihrer Mitarbeiter:innen.

Was sagst du zu VR Autorenwerkzeugen, mit denen man ohne Programmierkenntnisse Schulungen erstellen und durchführen kann?

FW: VR ist auf jeden Fall ein Teil der digitalisierten Welt, steht aber in der Pflege noch ganz am Anfang. Ich selbst habe im Pflegepraxiszentrum Hannover ein VR Reanimationstraining ausprobiert – das war spannend, aber auch noch sehr ungewohnt.

Für mich ist VR Pflege ein Format des neuen Lernens in der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen und es ist großartig, dass es Unternehmen wie 3spinLearning gibt, die eine Plattform bieten, um VR Trainings selbst aufzubauen.

Für uns als Softwarehersteller bietet dies natürlich auch immer eine Chance, neue Unternehmen kennenzulernen und uns mit diesen zu vernetzen. So können wir unseren Kund:innen zukunftsweisende Technologien bieten, die sie im Pflegealltag unterstützen und die Pflege digital gestalten.

Vielen Dank liebe Francesca für das interessante Gespräch!

Über Francesca Warnecke

Francesca WarneckeNach der Ausbildung zur examinierten Krankenschwester und dem Studium zur Diplom-Pflegewirtin übernahm Francesca Warnecke leitende Aufgaben im Qualitätsmanagement und lernte so zahlreiche Versorgungsbereiche kennen.

Die ausgebildete QM-Auditorin und Fachpädagogin im Gesundheitswesen arbeitet seit zehn Jahren bei MEDIFOX DAN und steht dort u.a. als Ansprechpartnerin für pflegefachliche Fragen zur Verfügung. Seit 2020 leitet sie zusätzlich den Podcast PflegeFaktisch.

 

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